Zur Geschichte
Erbaut wurde der Naturnser-Schnalswaal in den Jahren 1830 bis 1833. Der Bau dieses Waals war eine unglaubliche Energieleistung, diktiert von der großen Trockenheit, die auf den Feldern des Naturnser Sonnenberges herrscht. Die Gesamtkosten beliefen sich damals auf die Summe von 4.000 Gulden.
Der Waal war 9 Kilometer lang, führte von Altrateis (850 müdM) im Schnalstal bis zu den Höfen am Naturnser Sonnenberg. Es versteht sich von selbst, dass diese gemeinsamen Arbeiten sehr kommunikationsfördernd waren und den Zusammenhalt einer Gemeinschaft stärkten. Zur Instandhaltung waren zwei Waaler im Dienst, für die am Anfang der Bewässerungszeit im Frühjahr eine Messe gelesen wurde. Diese Männer mussten nämlich mehr Bergsteiger und Kletterer als Waaler sein.
Vom gegenüberliegenden Schloss Juval betrachten wir die Wand mit diesem unglaublichen Werk landwirtschaftlicher Kultur. Wir können uns noch einmal diese Bauern und ihre schicksalhafte Verbindung mit dem kostbaren Wasser in unsere Vorstellung rufen. Sie konnten den Kampf ums Überleben nur mit großer Zähigkeit und schwerer Arbeit in einem entbehrungsreichen Dasein gewinnen, das uns heute nur schwer vorstellbar ist.
Im Jahre 1910 wurde der gefährliche Teil des Waals von Altrateis bis zur Wallburg, ehemals Frauenknott benannt, aufgelassen. Ersetzt wurde dieser Teil durch den Neubau des Stollens für das Kraftwerk. Aus diesem Stollen wurde dann der Waal mit Wasser versorgt.